Forschung
Forschungsprojekte
„Religiöse Positionierung: Modalitäten und Konstellationen in jüdischen, christlichen und islamischen Kontexten“ (zur Homepage), LOEWE-Forschungsschwerpunkt, Teilprojekt „Kirchliche Praxisvollzüge als performative Akte religiöser Positionierung im Horizont pluraler Deutungskulturen“, Projektleitung Prof. Dr. Ursula Roth, Projektmitarbeiterin Dipl. theol. Anne Gilly, Laufzeit 2017–2021
„Kasualien als Feld und Konzept der Praktischen Theologie“, DFG-Antragspaket 876, Teilprojekt „Deutungen des Todes bei Bestattungen Suizidtoter“, Projektleitung Prof. Dr. Ursula Roth, Projektmitarbeiter Mag. theol. Timo Breuer, Laufzeit 2018–2020.2021–2022
„Bibelperformanzen. Eine empirisch-qualitative Studie zum Umgang mit der Bibel in christlich-religiösen Praxisvollzügen“, DFG-weave-Projekt in Kooperation mit Prof. Dr. Karin Birkner, Universität Bayreuth, und Prof. Dr. David Plüss, Universität Bern, Teilprojekt „Religiöse Bildung: Bibelperformanzen in Konfirmandenarbeit und Religionsunterricht“, Projektleitung Prof. Dr. Ursula Roth, Projektmitarbeiter:in NN, Laufzeit 2023–2026
Habilitationsprojekte
Dr. Lukas Grill
Homiletik nach Nietzsche. Eine Theorie religiöser Kommunikation angesichts der Idee vom Tod Gottes
Kirche und speziell Predigt werden in einer funktional ausdifferenzierten, postsäkularen und gegenüber dem Thema Religion indifferenten bis ablehnenden Gesellschaft zunehmend kritisch gesehen. Diese Entwicklung nimmt das Habilitationsprojekt zum Anlass, homiletische Ansätze und religionskritische Positionen neben- und gegeneinanderzustellen, um davon ausgehend ein religionskritisch begründetes homiletisches Konzept zu entwickeln. Als religionskritische Referenztheorie fungiert dabei unter anderen, aber mit besonderem Fokus Friedrich Nietzsches (Spät-)Werk, das mit der Idee vom ‚Tod Gottes‘ eine fundamentale Anfrage an das Christentum, an Religion und speziell an religiöse Rede stellt: Wie kann, ausgehend von Nietzsches Idee, überhaupt noch von ‚Gott‘ gepredigt werden?
Promotionsprojekte
Mag. theol. Timo Breuer
Die Bestattung Suizidtoter in der Gegenwart. Eine predigtanalytische Studie.
Debatten um den Suizid bilden in der Gegenwart ein Reiz- und Tabuthema. Pfarrer*innen sind herausgefordert, in einer Bestattung anlässlich eines Suizids mit diesem Thema umzugehen. Die Studie analysiert Predigten hinsichtlich der (theologischen) Deutung des Suizids und dem Umgang mit diesem gesellschaftlich und medial immer wieder stark diskutierten Thema.
Mag. theol. Julia Gabriel
Standreden als öffentliche Predigtpraxis im sich wandelnden Gefüge von Kirche, Staat und Gesellschaft
Als Predigten in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit anlässlich vollzogener Hinrichtungen lassen Standreden Rückschlüsse auf die Bedeutung einer öffentlichen Predigtpraxis, das Verhältnis von Kirche, Staat und Gesellschaft, sowie auf ein umfassendes Kasualverständnis zu.
Dr. Lukas Grill
Überschießende Kommunikation. Eine Religionstheorie alltäglicher Rede (abgeschlossen 2020)
Am Beispiel der Rede über ‚Arbeit‘ untersucht dieses Dissertationsprojekt religiös potenzierte Umbruchsmomente ‚alltäglicher’ Kommunikation. Anhand von 10 Gesprächen, die nach einer projektspezifisch entwickelten Methodik des ’sprachraumorientierten Gesprächs‘ durchgeführt und nach den Maßgaben der Konversationsanalyse ausgewertet werden, wird analysiert, wie die Gesprächspartner im Sprechen über ‚Arbeit’ ihre eigene Existenz auslegen. Mit einem dreidimensionalen Modell zur Deutung ‚überschießender‘ Momente in der Kommunikation leistet die Arbeit einen Beitrag zu religionstheoretischen Diskursen in der Theologie und ihren Nachbardisziplinen. Gleichzeitig entwirft sie Perspektiven für Theoriediskurse über einzelne Praxisfelder innerhalb der Praktischen Theologie (z. B. für das Seelsorgegespräch, die Predigt und den Religionsunterricht).
Mag. theol. Marko Jesske
In Zeiten des Klimawandels von Schöpfung predigen
Was wird heute inhaltlich ausgesagt, wenn von Schöpfung in Predigten evangelischer Pfarrer*innen die Rede ist? In dem Projekt werden Predigten performanztheoretisch fundiert analysiert. Ihre Aussagen und deren performative Wirkung werden vor dem Hintergrund des medial vermittelten Klimadiskurses, der als sozialgeschichtlicher Intertext der heutigen Schöpfungspredigt verstanden wird, in den Blick genommen. So soll gefragt werden, welche theologischen (und damit auch ethischen) Konturen die Schöpfungspredigt heute trägt und inwiefern der Klimadiskurs als Situation, welche die Kirche zur Predigt auffordert, verstanden werden kann oder muss.